In der jüngsten Zeit kam es in Deutschland zu einer aktiven Bewegung arabischer Romanautoren, die begannen, ihre eigenen Züge durch spezifische Merkmale zu entwickeln, dabei aber auch die Umgebung des Herkunftslandes in ihren Romanen zum Vorschein treten ließen. Dennoch hinterließ auch die deutsche Gesellschaft, in der sich die arabischen Autoren nun befanden, ihren Einfluss. Des Weiteren begann sich das Bild des Anderen im Inhalt der Romane abzuzeichnen und von Lebenserfahrungen der Autoren zu zeugen.
Was uns hier in dieser Studie beschäftigt ist, wie die Merkmale der deutschen Frau im modernen arabischen Roman in Erscheinung treten und wie sich darin die persönliche Vision des Autors widerspiegelt. Darüber hinaus schauen wir hier auf das Bild der Deutschen in auf Arabisch verfassten Romanen arabischer Schriftsteller, die in Deutschland lebten und dort ihre literarischen Werke veröffentlichten oder die in Deutschland studierten und dann nach Ende ihres Studiums, ihres Stipendiums oder sogar nach der Erlangung politischer Stabilität in ihren Heimatländern und nach Kriegsende dorthin zurückkehrten.
Die Protagonisten der Romane stehen im Mittelpunkt des literarischen Werks und durch sie kann die im Roman auftretende Gesellschaft anhand einer Reihe formaler oder implizierter Merkmale verstanden werden. Anhand dessen können wir das allgemeine Umfeld der Protagonisten zu sämtlichen zeitlichen Phasen verstehen. Diese lassen sich in drei Phasen einteilen:
1-Die deutsche Frau in den Anfängen des arabischen Romans
Die meisten Historiker der modernen arabischen Literatur sind sich einig, dass der ägyptische Schriftsteller Mohammed Hussein Heikal mit der Veröffentlichung seines Romans ”Zeinab” im Jahr 1913 der Vater des modernen arabischen Romans in seiner dem westlichen Roman ähnlichen künstlerischen Form ist. Die Figur der deutschen Frau erschien im arabischen Roman erstmals in den Werken des Begründers des arabischen Romans in Syrien, nämlich des Autors Dr. Shakib Al-Jabiri (1912-1996), und zwar in seinem ersten Roman ”Unersättlichkeit”, das 1937 von Dar Al-Yaqdha in Damaskus veröffentlicht wurde1. Al-Jabiri lebte und studierte in Deutschland. In seinem Roman ”Unersättlichkeit” schildert er die offenen Beziehungen zwischen den Männern und Frauen in seinem Umfeld, abhängig von seinem Standpunkt und seiner Beziehung zum Anderen, zur „Frau”. Dies zeigt sich in seinen Beziehungen zu vielen deutschen Frauen. Er stellt die Frau als etwas dar, das in der Umlaufbahn des Mannes kreist, der aus dem Osten, dem Land Sindbads, kommt”. Seine Geliebte Gabrielle war verrückt nach Sex, korrespondierte mit ihm und war nur daran interessiert, junge Männer zu treffen und mit ihnen eine schöne Zeit zu verbringen, während er sie nur als Körper sah, der seiner Männlichkeit nachjagte. In ihrem Brief an ihn sagt sie zu ihm: ”Warte auf mich unter Bismarcks Statue, denn ich werde dich treffen. Bewahre all meine Küsse 2”.
Der Titel des Romans ”Unersättlichkeit” fasst den Inhalt zusammen, nämlich die geschlechtsspezifische Sicht des Protagonisten auf die Frauen. Frauen erscheinen darin als oberflächliche Figuren ohne Vergangenheit und als bloße Bilder und Formen, die der Erzähler nach seinen Wünschen manipuliert. Als ”Unersättlichkeit” veröffentlicht wurde, empfing die arabische Gesellschaft diesen Roman daher mit zwei kontroversen Perspektiven: die einen lehnten ihn ab und missbilligten die Unverschämtheit, Dreistigkeit und Unsittlichkeit des Inhalts, wobei manche ihn auch als verwerflichen Roman erachteten, der nicht veröffentlicht werden sollte; und die anderen unterstützten ihn und waren stark von ihm begeistert. Es bildete sich auch eine dritte Gruppe, die die beiden Positionen in Einklang bringen wollte und den Roman im Rahmen der konservativen arabischen Gesellschaft als seiner Zeit voraus erachteten. Dr. Taha Hussein sagte dazu: ”Ich habe erwartet, dass so etwas erst in fünfzehn Jahren in der arabischen Welt geschrieben werden würde 3”. Es wurde jedoch berichtet, dass König Abdullah – der damalige Prinz von Jordanien – über den Roman gesagt haben soll: ”Dies ist ein Buch, das seiner Zeit zwanzig Jahre voraus ist 4”. Später schrieb Al-Jabiri seinen zweiten Roman ”Ein Schicksal, welches sich selbst amüsiert”, und es scheint, dass die Zeit, die der Erzähler in Deutschland gelebt hat, für die Änderungen Al-Jabiris Sicht auf deutsche Frauen verantwortlich war. Sie wurde objektiver und so wurde ”Lisa” Mutter und Arbeiterin, die liest, Ideen und Politik liebt und sich für die öffentliche Ordnung interessiert. Hier haben wir es mit einer Figur zu tun, die sich im Laufe der narrativen Erzählung verändert und weiterentwickelt, sich mit ihrer Gegenwart und Zukunft beschäftigt und sich durch ihr zivilisiertes Verhalten auszeichnet. Von dort ausgehend wollte Al-Jabiri uns in ”Ein Schicksal, welches sich selbst amüsiert” die andere Seite der Figur der Frau zeigen. Dies ist ein Aspekt, den er in der ersten Phase seines Aufenthalts in Deutschland nicht gesehen hatte, als er ”Unersättlichkeit” schrieb und durch ”Lisa” wollte Al-Jabiri der arabischen Gesellschaft Botschaften über die Rolle deutscher Frauen im Aufschwung des Landes vermitteln 5. Al-Jabiri wollte, dass sie zu einem zivilisatorischen Modell werden aus dem Erzählrahmen hin zum öffentlichen Raum austreten.
Später erschien der Roman ”Berlin 69” des ägyptischen Schriftstellers Sonallah Ibrahim (1937-), der die Zeit vor der Wiedervereinigung Deutschlands thematisiert und sich mit den Beziehungen des Protagonisten ”Sadiq Al-Halawani” beschäftigt. Hierbei handelt es sich um einen ägyptischen Journalisten, der in der arabischen Abteilung der Deutschen Presse-Agentur mit einer Anzahl von deutschen Frauen zusammenarbeitet, die er kennenlernt. Er bezeichnet den Prozess der Kommunikation mit der deutschen Frau als ”kulturelle Ausbildung”. Im Roman gibt es viele Beispiele deutscher Frauen, die durch seine Männlichkeit auf die Probe gestellt werden. Er beginnt damit uns jede Frau, die er getroffen hat, zu beschreiben. Zum Beispiel gibt es Kathrin: Sie kümmert sich nicht um ihre persönliche Hygiene, Lisa: Ein Musterbeispiel für die engagierte eheliche Beziehung, Isolda: Eine Programmiererin, die mit ihm ausgehen möchte, aber sich an die Termine und Besuche ihrer Familie hält. Sie ist dreißig Jahre alt, hatte keinen Mann gefunden und sich mit einem Verwandten von ihr verlobt, aber die Mauer trennte sie beide. Sie denkt darüber nach, einen gesunden Mann aufzuspüren, eine Nacht mit ihm zu verbringen und Kinder von ihm zu bekommen, Ulrika: Mittelgroß und einigermaßen hübsch, in West-Berlin und bei einer Demonstration für Vietnam ruft sie: ”Unsere Parole als Frauen ist Sanftheit im Bett und Gewalt gegen die Polizei”. Was Renata betrifft: Sie trägt zu viel Make-up. Ingmar spricht fließend Englisch, hat ein Kind von einem verschwundenen afrikanischen Vater, wählt das günstigste Essen, ist aber gebildet und interessiert sich für Musik und deutsche Geschichte. Sie hasst schlechte Lieder und ist in einer Partei aktiv. Den Erzähler interessiert sich für die äußerliche Beschreibung der Frau. Von jeder Frau, die er trifft, muss er jedes Detail ihres Körpers erwähnen. Im Roman erwähnte er 16 Mal ”eine Frau mit schwarzen Haaren!”. Er sprach auch über das Phänomen, dass ältere Frauen sich wie Kinder verhalten und sich mit Haushaltsgas selbst umbringen. Menschlich gesehen schien die Frau im Roman einen erloschenen Geist zu haben, sie erscheint leer, blass und ausgelaugt. Sie konnte sich nur vorübergehend durch ihren Körper glücklich machen und war daher nicht in der Lage, den Menschen um sie herum etwas Bedeutendes zu geben. Auch bei der körperlichen Pflege hielt sie sich nicht an die Mindestanforderungen an Sauberkeit, was in mehr als einem Kontext vorkommt. Der Autor kann seine Subjektivität nicht loswerden, also schreibt er über sie unter Einfluss seiner persönlichen Krisen mit dem Konzept von Sex oder sexuellem Durst 6.
Rafik Shami, ein bedeutender syrischer Schriftsteller, zeichnet sich durch seine Beliebtheit bei deutschen Lesern und seine Werke in Arabisch und Deutsch aus. Seine Schriften konzentrieren sich hauptsächlich auf das Damaszener Umfeld, wobei die meisten weiblichen Charaktere Teil dieser Umgebung sind
Im Allgemeinen handelt es sich bei den Figuren im Roman um oberflächliche oder sekundäre narrative Verbindungsfiguren, deren Funktion nur einen vorübergehenden Charakter hat. Das Ziel des Romanautors besteht darin, Ereignisse voranzutreiben und in Bewegung zu setzen. In den meisten Fällen stellt er sie als Marionetten dar, die sich auf seinen Befehl hin bewegen. Sie haben selten psychologische Tiefe und ideologisches Denken. Dies spiegelt den Einfluss dieser politischen Phase auf das Leben dieser Charaktere wider, insbesondere wenn wir wissen, dass die meisten Ereignisse des Romans zu dieser Zeit in ”Ostdeutschland” stattfinden.
2-Die deutsche Frau im generationenübergreifenden arabischen Roman
Romanwerke dieser Zeit zeichnen sich durch Vielfalt und Reife sowie durch die große Anzahl deutscher feministischer Stimmen im Raum des auf Arabisch verfassten, ins Deutsche übersetzten oder direkt auf Deutsch verfassten arabischen Textes aus. Die Autoren dieser Phase zeichnen sich durch ihre Beherrschung der deutschen Sprache aus, denn die Umstände ihrer Ankunft nach Deutschland unterscheiden sich von denen derjenigen, die später kamen. Sie verfassen in beiden Sprachen und übersetzen aus dem Arabischen und ins Arabische. Einige von ihnen waren Akademiker, und einige von ihnen heirateten eine deutsche Frau. Daher können wir in ihren Werken dieses Bewusstsein erkennen, und zwar bei der Behandlung der gesellschaftlichen Probleme von Innen, beim Verständnis dessen Details und in der Nähe zu ihren Figuren. Hierbei handelt es sich nicht um eine Nähe aus ”Wohlwollen” oder zum eigenen Vorteil. Die Beziehung beruht nämlich meistens auf ”Kultureller Rivalität”, indem sie versuchen, die reinen Werte der arabischen Kultur zu bestätigen und eine Brücke zwischen den beiden Kulturen zu sein. Nennenswerte Autoren dieser Zeit sind etwa Fadel Al-Azzawi, Abdul-Hakim Qasim, Fares Yawakim, Hamid Fadlallah, Hassouna Al-Mesbahi, Abdul-Hakim Shubat, Amir Hamad, Rachid Boutayeb, Hussein Al-Mawzani, Marwan Al-Ghafouri und Salma Saleh , Abbas Khader, Ali Mesbahi und andere. Andererseits dürfen wir aber auch nicht vergessen, dass der syrische Schriftsteller Rafik Shami (1946-) zu den wichtigsten Stimmen dieser Zeit gehören, da er sich durch Beliebtheit beim deutschen Leser und durch seine Werke auf Arabisch und Deutsch auszeichnet. Jedoch konzentriert sich das meiste, was Rafik Shami schrieb, auf die Damaszener-Umgebung, und die meisten weiblichen Charaktere in seinen Werken sind Teil dieser Umgebung. Dies könnte in anderen kritischen Kontexten untersucht werden. Wir weisen hier darauf hin, dass sich die Themen eines großen Teils dieser Autoren weiterhin um das Thema der arabischen Heimat und ihrer Belange drehten, und wir sehen selten einen Hinweis auf eine deutsche Figur, die im Roman auftaucht. Die zweite Gruppe dieser Periode konzentriert sich in ihren Werken auf ihre neue deutsche Heimat, und die Themen ihrer Werke drehen sich um die Probleme und Belange des Lebens im deutschen Umfeld. Aus dieser zweiten Gruppe können wir als Beispiel die Werke des syrischen Schriftstellers Abdul-Hakim Shubat nehmen. Er gilt vielleicht als der erste arabische Autor, der die meisten seiner literarischen Werke dem gesellschaftlichen Leben in der Stadt Berlin widmet. Der Autor hat die Zeit vor und nach der Flüchtlingskrise miterlebt und thematisiert in seinen Werken die demografischen und sozialen Veränderungen, die zwischen diesen beiden Zeiträumen in der Hauptstadt Berlin passierten, und die Entwicklung der kontroversen Beziehung zwischen den Einwanderern und der deutschen Gesellschaft. An dieser Stelle sehen wir die Entwicklung des Blicks auf deutsche Frauen. Sie sind nicht mehr nur ein weibliches Objekt für Sentimentalität oder Sex, so wie es in den meisten früheren Werken der Fall war, sondern wir erleben hier eine schriftstellerische Reife in der Darstellung weiblicher Charaktere als soziale Wesen, die in allen Aspekten des politischen, wissenschaftlichen und kulturellen Lebens der deutschen Gesellschaft aktiv sind. Die physische Form, emotionale Beziehung oder Kleidung werden in den Werken Shubats zu zweitrangigen Themen, während der Schwerpunkt auf der Beschreibung des Bewusstseinsniveaus der deutschen Frau und der Darstellung der Merkmale ihrer unabhängigen Persönlichkeit, ihrer Denkweise, ihrer zahlreichen Lebensarten und ihrer kulturellen Vision gegenüber ihrer eigenen Gesellschaft und der Gesellschaft des ”einwandernden Anderen” liegt. Diese Vision ist sowohl mit positiven als auch negativen Aspekten behaftet. Seine Sichtweise ist ausgewogen und nicht von Minderwertigkeitskomplexen, Verwunderung oder Einschüchterung geplagt. Es handelt sich vielmehr um einen ernsthaften Versuch, diesen Anderen zu entdecken und eine direkte soziale und lebensbezogene Interaktion mit ihm zu haben. Der Autor beschränkt den in Berlin vorherrschenden feministischen Charakter in seinen Werken nicht nur auf die deutsche Frau, sondern setzt auf Charaktervielfalt.
Der Autor beabsichtigt, diese Vielfalt aus zwei grundlegenden Ausgangspunkten zu betrachten:
Der Erste ist sein Bewusstsein für die Zusammensetzung der sozialen Struktur in Berlin als pluralistische Struktur. Wir leben nicht in einer Einheitsgesellschaft, sondern hier finden wir Gemeinschaften aus verschiedenen Regionen der Welt, von Amerika über China bis hin zum Nahen Osten und Afrika. Wir können über die deutsche Frau nicht isoliert von ihrer Interaktion mit dem Rest der Frauen in der Gesellschaft, wie etwa der türkischen, arabischen oder asiatischen Frau sprechen. Beim zweiten Ausgangspunkt handelt es sich um die Rivalität auf der Beschreibungsebene. Die ausländische Frau steht auf der gleichen Ebene wie ihre deutsche Nachbarin, ohne die Natur der Ungleichheit in den sozialen Schichten zu vernachlässigen. Dies ist eine Angelegenheit, die über Rasse oder Geschlecht innerhalb der deutschen Gesellschaft hinausgeht. Eine ausländische Frau kann deutlich größere Gewinne erzielen als eine deutsche Frau, wenn ihre akademischen oder beruflichen Qualifikationen dies erfordern und ”sie in der Lage ist, sich ständig weiterzuentwickeln. Die deutsche Gesellschaft bietet den Bürgern nämlich gleiche Berufs- und Bildungschancen” und umgekehrt ist es genauso der Fall. All diese Themen finden wir deutlich in den Werken Shubats wieder. Es besteht kein Zweifel daran, dass sich die lange Zeit, die der Autor in Deutschland verbrachte, zusätzlich zu seinen akademischen Leistungen in den Bereichen Literatur, Philosophie, Soziologie und Psychologie sowie der Natur der vielfältigen Berufe, die er über viele Jahre hinweg ausübte, in der Reife seiner Figuren und in der Handlung seiner Werke in den Bereichen Roman und Geschichtenerzählen widerspiegelt. Deutlich wird uns auch die Entwicklung feministischer Charaktere in seinen Werken über einen Zeitraum von fast einem Vierteljahrhundert: So findet man beispielsweise in seiner Kurzgeschichtensammlung ”Geschichten aus Berlin” die deutsche Teenagerfigur Christina, die der Sucht zum Opfer fällt.
In einer Geschichte mit dem Titel ”Die Kristallpille” erzählt er uns von einer Szene im Stadtteil „Osloer”, einem Viertel, in dem überwiegend Einwanderer leben. Dort nutzt ein Drogendealer die deutsche Teenagerin aus und erpresst sie, bevor er ihr die Drogen überreicht. Er zwingt sie dazu, vor den Leuten an einer U-Bahn-Station lustige Bewegungen zu machen, wobei der Erzähler an dieser Stelle die Position des Beobachters und des Moralpredigers einnimmt. Trotz der ästhetischen Beschreibung, die frühere Werke auszeichnet, war das Gespür fürs Belehren zu dieser Zeit noch durch Direktheit und Naivität gekennzeichnet 7. Diese Kritik wurde in einem Seminar an den Autor gerichtet 8 und seine Antwort lautete, dass diese Texte die Phase des jugendlichen Schreibens widerspiegelten9, das von modernen klassischen arabischen Schriften wie den Werken der großen Schriftsteller Tawfiq al-Hakim, al-Aqqad, al-Manfaluti, Hanna Mina, Suhail Idris und anderen beeinflusst war. Dabei herrschte die bewertende Sichtweise über den Anderen vor und das Gespür fürs Belehren schleicht sich durch offene oder direkte Kritik an den Vorfall oder seiner Charaktere unbewusst in die Struktur des Textes ein. Dabei herrschen eine einseitige Sichtweise, Wiederholung und Überflüssigkeit vor10. Der Autor Shubat brauchte einen sogenannten ”epistemologischen” Bruch mit den klassischen Methoden des arabischen Romanschreibens, zusätzlich zu seiner eigenen weiteren Lebenserfahrung, der Reife des Schreibniveaus und der Offenheit für die Methoden des modernen deutschen Romans. Hierbei handelt es sich um Methoden, die überwiegend atomistisch sind, also ”sich innerhalb der Grenzen des Systems fragmentieren 11”. Die Antwort des Autors Shubat spiegelt möglicherweise tatsächlich die besonderen Methoden wider, die er bei der Erstellung seiner späteren Werke, insbesondere des Romans „Boddinstraße”, befolgte. Diese Methoden sind fest konstruiert, auch wenn sie sich in mehreren, sich überschneidenden Welten bewegen, in denen der Autor selbst zu einem Teil des Erzählgeschehens wird, darauf reagiert und dem Ausgang unterliegt, der die Schicksale seiner Figuren bestimmt. Dies spiegelte sich seinerseits in der Vielfalt der Frauenwelten in diesem Roman wider, die wiederum mit der Vielfalt der Geschehnisse des Erzähltextes übereinstimmt. Wir haben die Figur Maria aus der Boddinstraße, einem der Viertel der arabischen Gemeinde in Berlin, wo die Kirche des Viertels auf magische Weise in eine Moschee umgewandelt wurde. Gleichermaßen verwandelte sich Maria, Karls Tochter, auf komödiantische Art und Weise und mit scharfer Kritik von der Ehefrau des Ingenieurs Matthias in die Ehefrau vom Gelehrten Milqat. Dann haben wir noch die Figur Maria, der stillen Nonne in der psychiatrischen Klinik, Iman, die eingewanderte Studentin aus dem Libanon, Lillian, die israelische Forscherin, Ghabsa, die islamische Aktivistin und viele weitere. Die feministischen Charaktere werden hierbei in erster Linie nicht mit ihrer feministischen Eigenschaft vorgestellt, sondern durch ihre sozialen, beruflichen, politischen und wissenschaftlichen Rollen12.
Shubats Antwort deutet darauf hin, dass seine späteren Werke, besonders der Roman „Boddinstraße“, durch bestimmte Methoden geprägt sind. Diese Methoden sind festgelegt, obwohl sie in verschiedenen, sich überschneidenden Welten stattfinden, in denen der Autor selbst Teil der Erzählung wird und auf die Handlung reagiert, wobei das Schicksal seiner Figuren den Ausgang bestimmt
In einem weiteren Werk des Autors Shubat, dem Roman ”Das Viertel Nollendorf”, wird das Bild der deutschen Gesellschaft mit seinen negativen und positiven Aspekten von Innen verdeutlicht. Die Ereignisse des Romans spielen sich im Nollendorfer Stadtteil ab, einem der wichtigsten Stadtteile in Berlin, und mitten im Roman lernen wir die vielen Welten der deutschen Frau durch ihre Interaktion mit den ausländischen feministischen Figuren in der Gesellschaft kennen, wie etwa mit der Italienerin Jacomenia, der Brasilianerin Paola, der Türkin Zubaida, der Russin Angelica und der Araberin Nada.
Der Erzähler befasst sich mit den Erzählungen dieser Charaktere durch ihre Interaktion im täglichen Leben. Die Selbsterkenntnis geschieht hier nicht nur durch das Gegenteil oder den fremden Anderen, sondern auch durch den Ähnlichen und dem Gegenüberstehenden. So lernen wir die deutsche feministische Figur nicht nur durch ihre Interaktion mit der ausländischen Frau im Laufe des Textes kennen, sondern auch durch ihre direkte Beziehung zu ihrer deutschen Landsfrau, wie etwa Sylvia, Andrea und andere. Die vollständige äußere Charakterbildung im Hinblick auf die allgemeine Form wird von einem tiefgreifenden Eintauchen in ihr ”Inneres” begleitet, um dem Leser die Möglichkeit zu geben, die Fäden des fatalistischen Spiels in der Hand zu halten, die die Charaktere des Romans in Bewegung setzen und dazu beizutragen, die Unklarheit der Motive zu beseitigen, die jede Figur antreiben. Dies ist notwendig, damit wir beispielsweise die Beweggründe für das rassistische Verhalten von Frau Marion, einer der zentralen feministischen Figuren im Roman ”Das Viertel Nollendorf”, gegenüber dem ”fremden” Anderen, unabhängig von dessen Geschlecht oder Herkunft, verstehen können. Dies geschieht durch den Versuch, die Beweggründe dieses Phänomens als plötzlich eintreffenden Krankheitszustand in der Geschichte der deutschen feministischen Figur aufzulösen, und nicht als tiefsitzende negative Eigenschaft in ihrer Persönlichkeit. Die Interaktion der feministischen Charaktere in diesem Werk wirft auch wichtige Konzepte wie ”Gastfreundschaftspolitik”, „kulturelle Nachbarschaft”, ”Chancen des menschlichen Zusammenlebens”, Arbeitsfragen und Integration in die deutsche Gesellschaft sowie das Konzept der ”Weltbürgerschaft” auf, welches vom bekannten englischen Philosophen Bertrand Russell entwickelt wurde13. Den Höhepunkt erreicht der Autor dadurch, dass er sich mit seinem neusten Werk, welches vor zwei Jahren veröffentlicht wurde und den Titel der Protagonistin ”Aizat” bzw. „Tochter des Mondes” trägt, mit den Problemen befasst, die die Frau gesellschaftlich beschäftigt14. Darin thematisierte er neben den Problemen der wirtschaftlich motivierten Auswanderung, der Arbeitskräfte im Allgemeinen, den Träumen der jungen Erwachsenen und des materiellen Reichtums die Umstände der ausländischen Frau, die ”ankommt” um in den arabischen Ländern in der Region des Golfs zu arbeiten15.
Die andere Art des arabischen Schreibens in Deutschland können wir in den Werken des sudanesischen Schriftstellers Dr. Amir Hamad beobachten, der sich in seinen Texten mit einer anderen Dimension der Persönlichkeit der deutschen Frau befasst. In seinen Geschichten konzentriert er sich auf das ”Modellieren”, indem er unterschiedliche Modelle aus der deutschen Gesellschaft nimmt, etwa ”die Kellnerin, die Prostituierte”, ”die Soldatin”, ”die dicke Frau” oder ”die Frau, die von der Lebensart im Sudan beeindruckt ist”. Hierbei handelt es sich um Modelle, die auf der Suche nach sich selbst außerhalb ihrer Gesellschaften sind, so wie es in der Geschichte ”Eine Frau mit zarter Haut” oder ”Die dicke Frau Selena” der Fall ist, die unter den schikanierenden Blicken ihrer Mitmenschen leidet. In der allgemeinen Mentalität hat sich nämlich das Idealbild der graziösen und sportlichen Frau mit einem durchtrainierten Körper gefestigt und somit sucht Selena nach einer Gesellschaft, die mit ihrem Äußeren im Einklang ist. Hierauf heiratet sie einen mauretanischen Mann und reist aus, um mit ihm in einer Gesellschaft zu leben, die ”die dicke Frau wertschätzt”. Dort wird sie zum Beispiel für Schönheit und beginnt bei einer Zeitung zu arbeiten, in der sie über Frauenprobleme schreibt16. In seinem anderen Roman ”Nangor” finden wir die Figur „Sylvia”, die während des Kriegs in der humanitären Hilfsmission im Sudan arbeitet. Sylvia erleidet in ihrer ersten Beziehung mit einem deutschen Mann, der in ihr nur einen schönen Körper sieht, einen Rückfall und lernt im Sudan dann einen afrikanischen Mann kennen, den sie heiratet. Dieser heiratet allerdings mehrmals und somit verlässt sie ihn, obwohl sie ihn weiterhin liebt. Die letztere Figur spielt im Roman zwei aufeinanderfolgende Rollen in zwei unterschiedlichen Phasen. Die erste Phase ist ihre Unterstützung der Protagonistin des Romans, Nangor, in ihrer Krise im Sudankrieg durch ihre Arbeit zur Hilfe ”unterdrückter” Frauen. Die zweite Phase beginnt mit dem Tod Nangors. Sylvia kümmert sich um den Sohn der Verstorbenen, Mohammed, unterstützt ihn finanziell und schickt ihm Briefe aus Deutschland, um ihm von der Auswanderung nach Europa abzuraten. Europa sei nämlich kein idealer Ort für Leute mit guten Moralvorstellungen und wenig Fachwissen so wie er. In Europa habe man angefangen, Fachwissen und Akademiker zu bevorzugen. Man könnte sagen, dass die Figur Sylvia im Roman ”Nangor” den offiziellen europäisch-deutschen Standpunkt zur Flüchtlingsfrage vertritt und daher zeichnet sich diese Frau durch ein Bewusstsein für die Ereignisse aus. Sie lässt die Logik über die Emotion siegen, trotz der Risse in ihrem Inneren, die sie zu verbergen versucht. In dieser Figur ist die Stimme der Vernunft der Stimme des Körpers überlegen. Von diesem Standpunkt ausgehend übertrug der Autor ihr ”aus symbolischen Zwecken” die Gedanken und die Sicht Deutschlands gegenüber dem, was im Sudan geschieht.
Die ”Kellnerin” im Roman ”Nangor” wirft ein anderes Thema auf. Sie arbeitet in einem Café und der Erzähler entscheidet sich dazu, ihr keinen Namen zu geben. Sie lebt ihr Nachtleben und genießt ihren Körper, um große Erfahrungen zu gewinnen. Sie glaubt, dass das natürliche Leben der deutschen Frau ein praktisches Leben sei. Sie möchte entdecken, was zu ihr passt. Diese Figur wirft auch die Frage nach dem Platz für den Deutschen auf, und in Ricardos Aussage im Roman heißt es: ”Wir Deutschen sind wie nomadische Beduinen, der Ort geht uns überhaupt nichts an”. Die Kellnerin zieht in eine andere Stadt weit weg von Berlin und wird dort dasselbe haben, was sie auch hier hat, nämlich Arbeit, Wohnraum usw. Sie möchte lediglich neue Leute kennenlernen. Am Ende sieht die Kellnerin, dass man nur eine Tasche braucht, in der man seine Klamotten packen kann, und dann geht man17. Hier stellen wir fest, dass der Autor Amir Hamad von seinem langen Aufenthalt in Deutschland und seiner Arbeit im sozialen, medialen und diplomatischen Bereich profitiert hat. Dies brachte ihn in direkten Kontakt mit der deutschen Gesellschaft, denn die meisten seiner Charaktere sind nicht völlig realistisch, sondern vielmehr durch die Zusammensetzung einer Reihe von Charakteren aus Situationen oder Beziehungen, die er erlebte, entstanden. Diese Charaktere verkörpern seine Vorschläge und Ideen.
Im Roman ”Der Weg des Wals” des jemenitischen Schriftstellers Dr. Marwan Al-Ghafouri haben wir es mit einer Figur eines anderen Typs zu tun. Unter den Protagonisten finden wir die deutsche Polizistin ”Sylvia” und durch diese Figur wirft der Erzähler das Problem der Langeweile und Bedeutungslosigkeit sowie der Kommerzialisierung des Lebens und des Konsumismus im Westen auf.
Sylvia, die in der Lage ist, alles per Knopfdruck von ihrem PC zu Hause aus zu bekommen, selbst wenn sie eine intime Beziehung möchte oder Grundbedürfnisse kaufen muss, führt ein stabiles Leben bis zur Verärgerung. Diese kognitive Verärgerung treibt sie dazu auf der Suche nach etwas Erstaunlichen oder Bereichernden in ihrem Leben neue Welten zu betreten. Durch Sylvias Gedanken und Sorgen wirft der Autor Al-Ghafouri die Frage nach der Abschaffung des Konzepts von ”Knappheit und Warten” auf, insofern als Sylvia in dieser technologischen Welt befürchtet, alles bekommen zu können und dann die Bedeutung von Beraubung und Freude an der Leidenschaft zu verlieren18.
3-Die deutsche Frau im arabischen Roman nach der Flüchtlingswelle 2015
Zu diesem Zeitpunkt kam eine große Zahl arabischer Schriftsteller nach Deutschland, insbesondere aus Syrien, als Teil der Massenmigrations- und Asylwelle nach Europa im Allgemeinen und Deutschland im Besonderen, wobei Kommunikationsbeziehungen zwischen ihnen und Mitgliedern der deutschen Gesellschaft entstanden, die oft durch ihren humanitären Charakter gekennzeichnet waren. Arabische Romanerzählungen begannen, menschliche Vorbilder für mehrere feministische Charaktere aus der deutschen Gesellschaft zu übernehmen. In diesen Romanen werden die Gesichtszüge von Frauen dargestellt, die in direktem Kontakt mit dem Erzähler stehen, etwa die Mitarbeiterin des Asylzentrums, die Deutschlehrerin, die gute Nachbarin, die Ehefrau, die Journalistin usw. Einige von ihnen sind imaginär, andere wiederum aus Fleisch und Blut.
Hier projiziert der Erzähler seine eigenen Gedanken und Vorstellungen auf die durch seine Fantasie geschaffenen Charaktere. Er überträgt seine eigenen Ideen und Sprüchen auf sie, die er größtenteils aus seiner arabischen Gesellschaft mitgebracht hat und bei denen es sich insgesamt um halbfertige Formen und stereotype Bilder handelt, wodurch bei ihm ”die Frau der Worte oder die Frau des Denkens” entsteht. Diese Figur ist die Trägerin von Visionen, die den Erzähltext gemäß ihrer Positionen vorantreibt. Was diese Situation vielleicht rechtfertigt ist, dass sich die neuen Erfahrungen des Schriftstellers mit dem Leben in der deutschen Gesellschaft noch in der Phase der Entdeckung, des Erstaunens und der Herausbildung befinden, so dass es dem Schriftsteller leicht fällt, auf seine lange Erfahrung als Schriftsteller in der arabischen Gesellschaft zurückzugreifen. Somit übernimmt er die Schreibmethoden des arabischen Romans, die stereotypen Gedanken und Werte über die deutschen Frau im Besonderen und über die europäische Frau im Allgemeinen. Wir haben es mit einem Autor zu tun, der über die Werkzeuge des literarischen Schreibens verfügt und deren Fähigkeiten beherrscht, aber im Gegenzug mangelt es ihm immer noch an der Tiefe kognitiver und praktischer Inhalte über die kulturelle Struktur der neuen Gesellschaft. Wie wir zuvor erwähnt haben, ist er noch in der Phase, die deutsche Umgebung kennenzulernen und seine Erfahrung zu sammeln und höchstwahrscheinlich auch noch dabei die schwierige deutsche Sprache zu lernen und den deutschen Roman zu lesen und seine hohe kryptische literarische Sprache zu entschlüsseln. An dieser Stelle können wir einige dieser Beispiele aus den literarischen Werken der Zeit nach der Flüchtlingswelle im Jahr 2015 nennen, um zu versuchen, den Charakter der deutschen Frau, wie er in diesen Romanen dargestellt wird, zu beleuchten.
Nehmen wir zunächst die Figur ”Anya” im Roman ”Gebrauchte Alpträume” von Abdullah Al-Qasir: In diesem Roman mietet der Flüchtling Ataya ein Haus, in dem er die Überreste des Lebens einer Frau wahrnimmt, die vor ihm in dem Haus lebte. Es scheint ihm, als würde sie mit ihm zusammenleben. Der Erzähler beschreibt ihre physischen und psychischen Aspekte, ihre Verhaltensmerkmale, ihre Gedanken und ihre besorgten Eigenschaften durch eine dreidimensionale Leinwand. Sie ist in ihren Vierzigern und erscheint deutlich und attraktiv. Sie erscheint ihm als wäre sie eine Stadt, deren Bewohner sie verlassen haben. Sie verhält sich spontan und ihr Hund ”Tobi” hilft ihr, den Stress weitgehend abzubauen. Sie weint viel. Sie hat Selbstmordgedanken und Anfälle von Hysterie. Sie stellt sich vor, dass ein Mann versucht sie zu vergewaltigen. Der Roman wirft die Frage der Gewalt gegen Frauen durch Kinder gegen ihre Mütter auf. ”Dies widerlegt Atayas Erwartung, niemals europäische Frauen zu finden, die geschlagen werden. Durch Anya ändert sich sein Standpunkt. Dies lag daran, dass sie seine nationalsozialistischen Tendenzen entdeckte und dass er ihnen angehörte. Als er mit ihnen an einer Demonstration teilnahm, gab er ihr eine Ohrfeige und als sie ihn mit ihnen auf der Straße sah, versuchte sie ihn zu packen, woraufhin er sie schlug. Auf der Sprachebene kann der Erzähler in Anyas Welt eintauchen und sie zum Sprechen bringen. Es gelingt ihm im Allgemeinen, die Schatten von Anyas Charakter auf ”Deutschland”, zu projizieren und ebenso ihre politischen Gedanken und Ängste und auch die Politik bezüglich der Flüchtlingsfrage und das Erstarken der AfD aufzuzeigen19.
Als zweites nehmen wir die Figur der Frau als ”Journalistin und Medienperson”. Im Roman ”Der Zufluchtsort der Dunkelheit” von Daher Aita geht es um eine deutsche Frau, die mit einem syrischen Mann im Erzgebirge lebt. Der Erzähler stellt sie als Figur dar, die Interesse am Orient hat und sich mit der Frage der syrischen Einwanderung beschäftigt. „Selena” ist eine Frau, die gemäß ihren Ideen und Interessen handelt, und der Erzähler führt dies auf Komplexe zurück, die in ihrer Kindheit verwurzelt sind: ”Sie war allein zu Hause, während ihre Eltern arbeiteten, und füllte ihre Leere mit Essen. In der Schule nannten sie sie einen ”aufgeblasenen Ball”. Wenn sie sie mobbten, pflege sie ihre Klassenkameraden zu beißen. Später begann sie, Puppen zu kaufen. Sie vergleicht sie mit ihrem früheren Aussehen und zerbricht sie dann. Sie studiert Arabisch in Berlin und begleitet ihre Großmutter als Kind nach Bagdad und Syrien. Sie interessiert sich für Sprachen, Kulturen und Politik. Ihr Antrieb ist ihre Neugier zu erfahren, warum Flüchtlinge das Meer überqueren. Sie lebt unter der Last der Schuld, keine syrische Familie bei der Meeresreise gerettet zu haben. Sie lernt Atef kennen, den Imam der Damaszener-Moschee, der dem herrschenden Regime gegenüber treu ist. Sie hilft ihm, nach Deutschland zu gelangen, und richtet das Haus für ihn mit orientalischer Dekoration ein, weil sie von Gedanken über den Orient besessen ist. Sie versucht die Geschichten zu erleben, in denen ihre Fantasie lebt und dies spiegelt sich auch in ihrer Kleidung, ihrem Essen und ihrer Beziehung zu Atef wider. Sie lebt gespalten zwischen den vier Jahren, die sie in Syrien gelebt hat, und ihrem Leben als deutsche Frau. Es gelingt ihr nicht, ihre Gefühle und ihren Verstand wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Sie pendelt zwischen Kommerz und Menschlichkeit. Sie möchte tun, was die orientalische Frau tut, aber kehrt mit festen Schritten zu ihrem deutschen Selbst zurück, ist selbstbewusst und entspannt. Sie widmet sich ihrem wirtschaftlichen Leben, indem sie eine Fabrik leitet, die sie von ihrem Großvater geerbt hat. Im Roman finden wir keine körperliche Beschreibung von ihr, was sie in den Rahmen der weiblichen ”Idee” stellt und die Stimme des Erzählers ist diejenige, die das Narrativ dominiert.
Ein drittes Modell der deutschen Frau ist die Figur ”Brigitte”, bei der die syrische Flüchtige Ghufran wohnt. Sie ist eine äußerst nette Frau. Sie macht ihr Süßspeisen, hilft ihr dabei ihre Aufgaben zu lösen, hat ihre eigene Ordnung zu Hause, berechnet ihr ihre Ausgaben und verwaltet gewissenhaft. Sie sagt zu Ghufran, dass sie für den Preis ihrer Zigaretten und ihres Weins zehn syrische Familie ernähren könnte. In den Augen Brigittes ist Wut und Barmherzigkeit zu erkennen, aber Ghufran hat Angst um ihre Gesundheit und ihr Geld20.
Der arabische Roman „Die Republik des Hundes“ von Ibrahim Al-Youssef untersucht die Beziehung zwischen Mensch und Hund, wobei der Fokus auf einer Frau in ihren Vierzigern liegt, die nach dem Tod ihres Mannes im Irak in ihre Heimat zurückkehrt. Sie plant, ihr Leben nur noch mit ihrem Hund zu teilen, der ihr treuer ist als jeder Mensch. Der Roman beleuchtet diese Beziehung aus einem neuen Blickwinkel und gibt dem Thema viel Raum
Beim vierten Modell handelt es sich um die Figur ”Julia” aus dem Roman „Die Anatomie der Begierde” der marokkanischen Schriftstellerin und Dichterin Reem Najmi21. In diesem Roman wird die Figur ”Julia” als deutsche Journalistin und Medienpersönlichkeit dargestellt, die sich für den Kulturbereich interessiert, Arabisch spricht und kreative Texte übersetzt. Ihr Eheleben mit ihrem marokkanischen Ehemann bricht nach 25 Jahren zusammen. Mittlerweile ist sie fast Fünfzig, ”sieht sich selbst ohne Freund, ohne Ehemann und ohne Kinder” und erlebt Anzeichen einer Midlife-Crisis. Sie hat ein scharfes Auge, liebt Freude und das Leben, spricht mehr als eine Sprache fließend, hat eine frühe und bewusste Sexualkultur, zeichnet sich durch Spontaneität und Spaß aus und ist mutig und voller Leben. Sie hat ”das Bewusstsein dafür, den Moment zu nutzen” und küsst somit Adel in dem Moment, in dem die Berliner Mauer einstürzt. Sie denkt darüber nach, ihre Krisen rational zu bewältigen, insbesondere im Hinblick auf das Thema Scheidung, finanzielle Probleme und Möglichkeiten, die Krise durch Institutionen zu überwinden, die Frauen helfen erneut aufzustehen. Sie hat ein scharfes Gedächtnis, kennt die deutschen Gesetze und arbeitet daran, in ihrem Leben unabhängig zu sein. Sie konnte ihre Scheidungskrise überwinden und unabhängig werden. Ihr Körper ist schön und durchtrainiert. Sie kann perfekt schwimmen und geht Laufen weil sie glaubt, dass ”die Deutschen die letzten sind, die auf dieser Erde sterben werden”. Sie sagt: ”ich bin immer noch so schön, wie ich vorher war und ich werde es auch bleiben, bis ich für immer meine Augen schließe. Mein Körper ist immer noch ein grüner Zweig, der Früchte tragen kann”. Sie reist an Orte, die ihr helfen, ihre Enttäuschungen zu vergessen, also reist sie nach Marokko, denn nur dort kann sie sich von Ade, ihrem Ex-Mann, lossagen. Dies deutet auf die ”Tiefe ihres Denkens” hin22.
Das fünfte Modell ist die Beziehung der deutschen Frau zum ”Hund”: Arabische Romane befassen sich mit der Beziehung zum Hund in unterschiedlichen Kontexten, in der ”der Hund vom Menschen distanziert ist”. Im Roman ”Die Republik des Hundes” widmet der Schriftsteller Ibrahim Al-Youssef dieser Beziehung aus einem anderen Blickwinkel viel Raum. Der Erzähler ist ein Syrer, der in Deutschland Zuflucht sucht, und eine reife deutsche Frau in ihren Vierzigern teilt mit ihm die Hauptrolle im Roman. Die Frau war in ihren Zwanzigern, als ihr Mann im Irak starb, und nach seinem Tod kehrte sie in ihre Heimat zurück, mit der Absicht, ihr neues Leben nur noch mit ihrem Hund zu teilen, der ihr gegenüber treuer ist als jeder Mensch. Der Erzähler stellt sie als Frau aus Fleisch, Blut und Gefühlen dar, die ihm bei seiner Ankunft bei der Organisation seines Lebens im Asylland hilft und sich um seine Angelegenheiten kümmert. Es verletzt sie, dass dieser muslimische Mann gemäß seiner religiösen Autorität die Berührung eines Hundes als unrein erachtet und dass dies nur durch Wasser und Erde gereinigt werden könne. Sie versteht und respektiert jedoch seine Überzeugung und versucht im Laufe des Romans weiterhin, ihren Wunsch nach seiner Freundschaft mit ihrer Bindung an ihren Hund, der ihren Freund hasste, in Einklang zu bringen. Der Erzähler allein hat im gesamten Roman die Kontrolle über die Erzählung und daher wissen wir nicht, ob dies tatsächlich ihre Meinung oder nur die Meinung des Erzählers ist. Der Erzähler beschreibt sie als eine sanfte, spontane und ehrliche Frau, die sich für die öffentlichen Angelegenheiten ihres Landes und viele humanitäre Probleme interessiert. Diese Frau hat von ihrem Großvater ein wichtiges Manuskript geerbt, das er selbst geschrieben hat und in dem er seine Zeit im Dienste der Armee während des Zweiten Weltkriegs beleuchtet, in dem er vieles gesehen hatte und anschließend in seinem Manuskript dokumentierte. Aus diesem Grund ordneten sie die Hinrichtung seiner geliebten Hündin an und somit war sich der Mann seines Schicksals sicher. Aufgrund dieses Manuskripts wird diese Frau Opfer eines Mordversuchs, und das erste, worum sie fürchtet, ist ihr Hund, dem sie beigebracht hatte, wie er zur Wohnung des syrischen Flüchtlings fliehen könne. Dies bedeutet, dass sie ihn unter all ihren Bekanntschaften ausgewählt hat und dies ist ein Beweis für ihr starkes Vertrauen in ihm und dafür, dass sie keineswegs rassistisch gesinnt ist 23.
Das sechste Modell kommt im Roman ”Die Berliner Papiere” vor. Der Autor Nihad Srais stellt die Figur der deutschen Frau aus mehreren Aspekten und durch die Darstellung verschiedener Modelle dar. Der Roman ist mit einer guten Anzahl weiblicher Charaktere gefüllt, die sich alle voneinander unterscheiden. Einige dieser Charaktere sind jedoch oberflächlich. Der Autor nutzt diese, um in verschiedene Bereiche der deutschen Gesellschaft einzutauchen. Hierbei profitiert der Autor von seiner Erfahrung in der Fernsehdramatik, da er als syrischer ”Szenarist” tätig war. Seine Darstellung dieser Charaktere ist szenisch und äußerlich. Er setzt sie aus der Ferne in Bewegung und normalerweise hören wir ihre Stimmen nur durch den allwissenden Erzähler, der alle Details kennt und erzählt, selbst wenn diese Charaktere eine andere Sprache sprechen.
Eine dieser Figuren ist Christa, die sich für Fotografie interessiert. Sie reist nach Kolumbien, um ”wilde Tiere” zu fotografieren. Er erzählt ihre Geschichte, ohne dass sie selbst eingreift, indem er sich an das Foto erinnert, das sie ihm geschenkt hatte. Ihre Gedanken sind linksgerichtet, sie ist in ihrer Theaterarbeit gewagt, zwanzig Jahre alt und arbeitet als Theaterregisseurin. Sie ergreift die Initiative und bittet den Erzähler darum, bei ihm schlafen zu können. Sie möchte ein Kind und liebt zwei Männer gleichzeitig. Sie erscheint temperamentvoll, hat sich selbst unter Kontrolle und strebt nach ihrem Ziel, ”dem Kind”. Sie hat ihren eigenen persönlichen und kognitiven Horizont, leidet aber unter der Engstirnigkeit ihres „deutschen” Freundes. Sie weiß nicht, wer der ”Vater” ihres Sohnes ist, da sie sowohl mit dem ”Erzähler” und am nächsten Tag auch mit ihrem Freund geschlafen hat und ”sie ein Kind gebar, das beiden Männern ähnelt”.
Andererseits thematisiert der Roman durch die Figuren ”Katja” und „Antonia” homosexuelle Frauen. Der Erzähler beschreibt sie als zwei nette Frauen, die noch keine Vierzig sind und die sich sehr lieben. Der Erzähler habe ”etwas wie die Liebe zwischen zwei homosexuellen Frauen zuvor nicht gesehen”. Anhand dieser beiden Charaktere wirft der Roman die Frage der Fortpflanzung unter Homosexuellen auf. Antonia bittet ihren Bruder Thomas, in ihrer Gegenwart Sex mit ihrer geliebten Katja zu haben.
Sie bringen ein kleines Mädchen zur Welt, und Wärme kommt in die Familie, in der es nun ”zwei Mütter” gibt. Dann gibt es noch Flora. Er lernte sie im Nachtclub kennen und nach dem zweiten zufälligen Treffen konnte er mit ihr ins Bett. Sie ist eine freie Frau ohne Einschränkungen, arbeitet viele Stunden in einem Börsenbüro und hat ein Kind, das bei ihren Großeltern lebt. Sie ist nicht dick, sondern ihr Körper ist üppig. Sie hat blaue Augen. Sie lädt ihn direkt zu sich nach Hause ein und hat Sex mit ihm, wobei in ihrem Nachtschrank viele Kondome sind. Der Erzähler sieht ihren gepflegten Schambereich. Sie ist proaktiv und bittet ihn erneut um Sex, „aber er entschuldigt sich”. Sie ist gut organisiert und hat daher viel Zeit für ihre Freunde. Sie liebt es zu tanzen und zu reisen und sieht darin den idealen Weg um Männer kennenzulernen. Sie mag die Dating-Seite „Tinder” nicht, weil sie seltsame Überraschungen mit sich bringt. Sie wünscht sich ein persönliches Kennenlernen. Sie erzählt ihm von ihrer Erfahrung mit einem Mann, mit dem sie Sex hatte und anschließend bezahlt hat. Da es in Deutschland sehr schwierig ist, einen Liebhaber zu finden, entwickelt sich Flora laut dem Narrativ des Romans zu einer ”Superfrau”.
Es ist anzumerken, dass dieser Roman uns zu den Anfängen der Figur der deutschen Frau im arabischen Roman zurückführt. Er stellt einen Rückfall in der Geschichte des Romans dar, da er das Bild der deutschen Frau erneut im Rahmen von Sex und Vergnügen und als jene europäische Frau darstellt, die sich nach ”der Männlichkeit des orientalischen Mannes” sehnt, oder ”der Männlichkeit, die man sich bei ihm vorstellt 24”. Die Wiederverwertung dieses stereotypen Bildes von der lüsternen Frau, die ihren Körper jedem hingibt, dem sie auf ihrem Weg zufällig begegnet, als wäre sie von sexueller Tollwut befallen, ist äußerst seltsam. Ungeachtet der Entwicklung der Werkzeuge der Gesellschaft um uns herum und des breiten Kontakts unter den menschlichen Kulturen, verfolgt der Erzähler weiterhin seine Fantasien, sodass der ”Libido- oder Sexualkomplex” das eigentliche Thema, mit dem er die deutschen feministischen Charaktere in seinem Roman behandelt, überschattet. Dies führt uns in eine Zeit zurück, seit der sich die Beziehung zum Anderen um etwa einem Vierteljahrhundert weiterentwickelt hat. In dieser Zeit wurde die Frau als Objekt für Sex und Begierde dargestellt, etwa im Roman ”Unersättlichkeit” im Jahr 1936. Es bleibt auch anzumerken, dass im Roman ”Die Berliner Papiere” die Sexszenen direkter und unreifer beschrieben werden. Andererseits ist auch bekannt, dass die deutsche Frau normalerweise nicht über ihre früheren Erfahrungen spricht, was darauf hindeutet, dass die Erzählung bis zu einem gewissen Grad von der Realität der behandelten Charaktere abweicht, sodass sie nur als bildhafte und oberflächliche Charaktere erscheinen 25.
Als siebtes Modell: Eine weitere Figur, die der aktuelle arabische Roman in Deutschland berührt hat, ist die Figur der ”Psychotherapeutin” bzw. der „Sozialhelferin”, da diese Figur aufgrund ihrer Verbindung zur menschlichen, sozialen und emotionalen Dimension in der neuen Erzählwelt eine Präsenz darstellt. Im Roman ”Manch eine Sonne blickte auf unsere fremden Häuser hinab” stellt die Autorin und Künstlerin Yara Wehbe die Rolle der Psychoanalytikerin ”Greta” anhand des Leidens kleiner syrischer Kinder dar, die unbegleitet nach Deutschland kamen. Hierbei entsteht die Rolle von ”Greta”. Sie setzt sich dafür ein, Kinder vor den Auswirkungen des Krieges zu retten, und wendet all ihre Kraft auf, um dem Kind ”Rami” zu helfen. Wehbe stellt uns diese Figur als Beispiel für viele Deutsche vor, die eine große moralische und psychische Verantwortung auf sich genommen haben, indem sie den Flüchtigen echte psychologische Hilfe zukommen ließen. Greta lernte die Auswirkungen des Krieges durch die ”deutschen Großeltern” kennen, die diese harte Erfahrung durchlebten und sie ihnen durch ihr Verhalten, ihre Interaktion oder durch ihre Gesichtszüge weitergaben. Die Persönlichkeit von ”Greta” erscheint reif, ist von ihrer Vergangenheit geprägt, ist sich der Gefahr bewusst, die Krieg in der Psyche von Kindern hinterlassen kann und arbeitet für eine sichere Zukunft für die kommenden Generationen. Diese Persönlichkeit verleiht normalerweise eine Prise Hoffnung durch ihre Effizienz und ihre praktische Erfahrung im Schutz von Kindern26.
Als achtes Modell: Der Roman ”Auf der Suche nach dem Wollknäuel” von der Autorin Rosa Yassin Al-Hassan. In ihrem Roman thematisiert sie die Flüchtlingsproblematik, bewegt sich aber im gleichen allgemeinen humanitären Kontext. ”Miriam Schmitt”, die linksradikale Aktivistin, steht der Syrerin Hadeel zur Seite, hilft ihr ihre psychische Krise zu bewältigen und zieht sogar um, um mit ihr zu leben und in ihrer Nähe zu sein. Sie teilt ihre Gedanken und ihre Schmerzen und betreut ihre Behandlung. Eine weitere Figur ist ”Anja Schärer”, die auf der Straße Hilfsmittel an Obdachlose verteilt und Spenden für Geschädigte in Entwicklungsstaaten sammelt. Sie sieht die Glückseligkeit nämlich in der Solidarität27. Wir bemerken, dass das Thema solcher Charaktere mit sozialem oder ehrenamtlichem Engagement, die Einwanderern oder Flüchtigen Hilfe darbieten, auch in anderen Roman wiederkehrt, zum Beispiel etwa in der Figur der Schullehrerin ”Lena Hoffmann” und der Einkaufsberaterin ”Frauke Schneider” im Roman ”Der Weg zu den Enden” von Ali Wahid28. Wir bemerken auch die Figur der ”alten” Frau, die den Zweiten Weltkrieg miterlebte und ihre Erinnerungen an den Flüchtigen weitergibt, inklusive der menschlichen Dimension dieser Erinnerungen, die von Auswanderung, Vertreibung und Schmerz gekennzeichnet ist. Hierbei handelt es sich um konstante und verbindungsfähige Figuren, die ihre Rolle im Narrativ durch die Verbindung der Vergangenheit zur Gegenwart erfüllen. Diese entwickeln sich im Laufe des Narrativs nicht weiter, da sie von der Idee geleitet werden, sich von einem festen Punkt aus zu bewegen, so wie es bei der Figur ”Hilda” im Roman ”Die Berliner Papiere” und bei der ”fremden Frau” im Roman ”Manch eine Sonne blickte auf unsere fremden Häuser hinab” der Fall ist. Anhand dieser Charaktere wird im arabischen Roman Folgendes ersichtlich:
Der Großteil dieser Charaktere befindet sich in der Hauptstadt Berlin und einige dieser Charaktere stehen in Kontakt mit der arabischen Kultur und der arabischen Sprache.
Die epochenübergreifende Generation von Autoren ist die neutralste, vertrauteste und kenntnisreichste über den Charakter der deutschen Frau und die letzte Phase, die der ”Flüchtlingswelle”, ist durch eine emotionale und impulsive Auseinandersetzung mit dem Charakter der Frau gekennzeichnet. Daneben gibt es weitere Fragen, die in dieser Studie angeschnitten wurden und weiter untersucht und Kritik unterzogen werden können. Insgesamt bestätigt dies die Offenheit des arabischen Romans für neue Blickwinkel und soziale Fragen, die zum Verständnis des Anderen beitragen können, auch wenn diese Modelle, über die bis heute geschrieben wurden, in den meisten Fällen ausgewählte Modelle sind. Diese können jedoch mit jedem arabischen Erzählwerk, das in Deutschland veröffentlicht wird, erweitert werden.
Quellen:
1 Al-Khativ, Hussam: Vergleichende Literatur, Auflage 1, Syrien, Universität Damaskus, Teil 2, 1982, S. 51. Entnommen aus der Studie von Dr. Ahmad Saifedin, Forschung über das Bild der europäischen Frau in den Romanen Dr. Shakib Jabiris, Zeitschrift der Universität Damaskus, Band 18, Ausgabe 1, 2002, S. 1-25.
2 Al-Jabiri, Shakib: Unersättlichkeit, Auflage 1, Syrien, Dar Al-Yaqdha, Damasus, 1937.
3 Moustafa, Shakir: Vorlesungen über das syrische Geschichtenerzählen, Ausgabe 1, Ägypten, Insitut für arabische Studien, Kairo, 1958, S. 401-413, (Entnom- men aus Referenz 1).
4 Ebd.
5 Al-Jabiri, Shakib: Ein Schicksal, welches sich selbst amüsiert, Auflage 1, Syrien, Dar Al-Yaqdha, Damaskus, 1939.
6 Sonallah Ibrahim: Berlin 69, Auflage 1, Ägypten, Dar Ath-Thaqafa Al-Jadida, Kairo, 1969.
7 Shubat, Abdul-Hakim: Östliche Erzählungen aus Berlin, Auflage 1, Kuweit, Dar Nashiri, 2010.
8 Vgl. ”Ein literarisches Seminar mit dem Autor” bei der Ibn Rushd Stiftung für freies Denken, Berlin, 2017.
9 Shubat, Abdul-Hakim: In meinem Dorf ging die alte Frau verloren, Auflage 1, Syrien, Dar ash-Sheikh li-n-nashr, Damaskus, 1997.
10 Shubat, Abdul-Hakim: Zerbrochene Herzen, Syrien, Vereinigung der arabischen Autoren, Damaskus, 1996.
11 Vgl. den marokkanischen Autor Aziz Ghanim, Webseite ”Qantara”, Kritischer Artikel mit dem Titel: ”Ein Roman über die Welten der muslimischen Gemeinde in Berlin”, Veröffentlichungsdatum: 24.2.2019.
12 Shubat, Abdul-Hakim: Boddinstraße, Auflage 1, Deutschland, Dalil Verlag, Berlin, 2017.
13 Shubat, Abdul-Hakim: Das Viertel Nollendorf, Auflage 1, Deutschland, Dalil Verlag, Berlin, 2020.
14 Shubat, Abdul-Hakim: Aizat, Auflage 1, Deutschland, Dalil Verlag, Berlin, 2021.
15 Vgl. den Artikel der ägyptischen Autorin Dr. Amani as-Saifi, veröffentlicht in der Zeitschrift Al-Quds Al-Arabiy unter dem Titel: ”Der Roman ”Aizat”.. Auswanderung und Träume von Reichtum in den samtigen Gesellschaften”, Veröffentlichungsdatum: 9.11.2021.
16 Hamad, Amir: Eine Anzahl an Kurzgeschichten mit dem Titel: ”Der Berliner Weg”, Deutschland, Dalil Verlag, Berlin, 2013. 17 Hamad, Amir: Nangor, Auflage 1, Deutschland, Dalil Verlag, Berlin, 2022.
18 Al-Ghafouri, Marwan: Der Weg des Wals, Dar Azmina li-n-nashr wa-t-tauzi, Amman, 2018.
19 Al-Qasir, Abdullah: Die gebrauchten Alpträume, Auflage 1, Jordanien, Dar Fadaat li-n-nashr wa-t-tauzi, Amman, 2019.
20 Aia, Daher: Der Zufluchtsort der Dunkelheit, Auflage 1, Türkei, Dar Mouzayik li-t-tibaa wa-n-nashr, Istanbul, 2021.
21 Der Redakteur: Obwohl der Roman Reem Najmis erst kürzlich im Jahr 2022 erschienen ist und im Kontext der Romane nach der Flüchtlingskrise 2015 erscheint, gilt klarzustellen, dass die Autorin zu den Autoren der zweiten Phase der Geschichte des arabischen Romans in Deutschland gehört, welche Mousa Alzaeem als Phase des ”epochenübergreifenden Romans” betitelt hat. Gemeint sind hier die Erfahrungen der Autorin im literarischen, medialen und kultu- rellen Leben der deutschen Gesellschaft.
22 Najmi, Reem: Die Anatomie der Begierde, Ad-Dar Al-Misriya Al-Lubnaniya, Auflage 1, Kairo, 2022.
23 Al-Youssef, Ibrahim: Die Republik der Hunde, Auflage 1, Jordanien, Dar Khutut wadhilal, Amman, 2022
24 Durch den Redakteur ergänzt.
25 Srais, Nihad: Die Berliner Papiere, Auflage 1, Syrien, Dar Mamdouh li-t-tibaa wa-n-nashr, Damaskus, 2021.
26 Isaf Wahbe, Yara: Manch eine Sonne blickte auf unsere fremden Häuser hinab, Auflage 1, Frankreich, Muassasa Maysaloon li-th-thaqafa wa-t-tarjama wa-n-nashr, Paris, 2022.
27 Yassin Al-Hassan, Rosa: Auf der Suche nach dem Wollknäuel: Drei Tage im Labyrinth des Exils, Auflage 1, Libanon, Riyad ar-Ris li-l-kutub wa-n-nashr, Beirut, 2022.
28 Ali, Wahid: Der Weg zu den Enden, Die Reise Hanzalas von Köln nach Jenin, Auflage 1, Libanon, Ad-Dar Al-Arabiya li-l-ulum Nashirun, Beirut, 2022.
Mousa Alzaeem
Ein in Deutschland lebender syrischer Autor und Schriftsteller, der neben zahlreichen Artikeln und Medienberichten bisher vier Kurzgeschichtenbände veröffentlicht hat. Monatlich schreibt er einen Beitrag für das Dalil Magazin, um über die wichtigsten arabischen Neuerscheinungen in Deutschland zu berichten. Er ist zweifacher Träger des Preises des syrischen Kulturministeriums für den Bereich Kurzgeschichten.