Ich habe einmal einem Freund gesagt, dass ich, sobald ich ein Land erreiche, sage, dass dies die endgültige Heimat ist, aber sobald die Tage, die nicht Monate erreichen, vergehen, bleibt nur ein schwaches Seil aus Langeweile und Übelkeit, und ich breche auf in ein anderes Land. So vergeht das Leben auf der Suche nach der Heimat und dem Ort.
Sie haben immer über die Heimat des Dichters gesprochen, über seine Beziehung zu seiner Heimat, zu seiner Gesellschaft und Geschichte. In diesem Zusammenhang und aus unterschiedlichen und widersprüchlichen Blickwinkeln ist viel Tinte geflossen. Die Kontroverse besteht fort, und obwohl abgeklungen, werden immer noch Ergänzung und Beiträge zur Diskussion hinzugefügt. Der Dichter schreibt weiter, ohne auf die gesitgien Erträge zu achten die vor ihm über dieses ambivalente Thema geschrieben, so wie es sich für echte Dichter und Literaten gehört. Das Heimatland des Dichters ist meiner Meinung nach nicht nur ein bestimmtes geografisches Gebiet, das in einer bestimmten Ecke dieser Welt definiert ist, sondern es befindet sich in der Gestaltfindung und in der Suche danach. Eine verträumte Heimat, deren Ort Sprache und Worte sind, die notwendigerweise Fakten und Geschichte, Träume und Halluzinationen, Ränder und Texte enthalten, und in deren Raum der Traum von verlorener Gerechtigkeit und Freiheit umherschweift, insbesondere in der orientalischen und arabischen Welt, deren Obsessionen und Träume, Lebensauffassungen und Prioritäten diametral grundlegend anders sind zu ihrem europäischen Gegenstück.
Die Heimat des Dichters ist seine Freiheit, den Traum von Freiheit, Schönheit und Würde zum Ausdruck zu bringen
Die Heimat des Dichters ist seine Freiheit, den Traum von Freiheit, Schönheit und Würde zum Ausdruck zu bringen. Wenn er sie in seinem Herkunftsland verliert, dann ist die Heimat die Freiheit und ihre Weiten in jedem Teil dieser Erde, die ihre zivilisierten und rückständigen Menschen gleichermaßen begannen zu sabotieren und zu zerstören, um es von Urbanisierung, Zivilisation und Träumen von einer besseren und schöneren Zukunft in ein Ödland gemäß der Vision der Aleuten und vieler anderer zu verwandeln. Der Grund hierfür sind Konflikte, die zu zermürbenden Kriegen und grenzenloser kapitalistischer Gier führten, und in anderen Ländern das Fehlen verbindlicher Verfassungen und Gesetze und das Fehlen aller Normen zur Folge hatten, also jene Form absoluter totalitären Diktaturen.
Der Dichter steht als wahrer Zeuge dieser Verwüstung da und drückt seinen lauten Protestschrei angesichts der Hässlichkeit dieser Welt aus, und in der Aufrichtigkeit dieses Ausdrucks liegt ein Traum von einer Heimat und einer schöneren Zukunft, Freiheit und Gerechtigkeit .
Wie der Dichter Muhammad Al-Maghout sagt, meine Heimat ist weit und mein Exil ist weit.
Saif al-Rahbi
omanischer Dichter, Schriftsteller und Chefredakteur der Kulturzeitschrift „Nizwa“, die vierteljährig in Masqat erscheint. Er hat in Kairo studiert und in mehreren Europäischen Ländern gelebt. Er war journalistisch tätig. Seine Werke wurden in Auszügen in verschiedene Sprachen übersetzt, u.a. Englisch, Französisch, Polnisch, Deutsch und Niederländisch.