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Rezension zu dem Buch “Laut – Warum Hate Speech echte Gewalt ist und wie wir sie stoppen können” von Sawsan Chebli

Marlene Nussbaum

31. Juli 2024
Reading Time: 9 mins read
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“Der Hass, der mich über digitale Kanäle erreicht, kann, nein er darf nicht als Meinung, Diskussions- oder Diskursbeitrag bezeichnet werden. Er ist nichts anderes als Säure in Form von Buchstaben”1.

Download

In ihrem am 29.03.2023 im Goldmann Verlag erschienenen Buch behandelt die Autorin das Thema Hate Speech– also Hasskommentare auf Social Media Plattformen. Seit Sawsan Chebli in der Öffentlichkeit steht, hat sie oft mit solchen Kommentaren und teilweise auch mit Shitstorms zu tun. Sie erzählt in ihrem Buch von Hassnachrichten und Shitstorms, die sie selbst erlebt hat, aber auch die Geschichten anderer Betroffener. Das Buch ist in mehrere Kapitel unterteilt, die sich näher mit bestimmten Diskriminierungsarten beschäftigen. Frau Chebli ist als migrantische Frau, die sich aus armen Verhältnissen in die Politik hochgearbeitet hat, von verschiedenen Arten der Diskriminierung betroffen, manchmal sogar von mehreren zur gleichen Zeit. Dieses Phänomen wird auch ”Mehrfachdiskriminierung” genannt. Durch ihr Buch vermittelt Sawsan Chebli eindrücklich die Erfahrungen und die Konsequenzen, die sie durch Hasskommentare allgemein und Mehrfachdiskriminierungen im Speziellen erfahren hat. Auch Personen, die nicht oder nur selten von Diskriminierung betroffen sind, können ihre Situation durch ihre Ausführungen etwas besser verstehen.

Durch die autobiografische Beschreibung wirkt der Inhalt des Buches sehr persönlich und man bekommt eine Seite von Frau Chebli vermittelt, die man in der Politik so von ihr (meist) nicht sieht. Aber das Buch soll keine Biografie sein und das ist es auch nicht. Alle Informationen zu ihrer Person und ihrem Hintergrund tragen zum Buch bei und erläutern ihren Standpunkt. Um aber nicht nur ihre eigene Meinung in das Buch einfließen zu lassen, bezieht sich Chebli auf viele unterschiedliche Quellen. Außerdem führt sie Gespräche mit unterschiedlichen Personen, die sich mit dem Thema Hate Speech auskennen. Darunter zum Beispiel Alexandra Geese (Abgeordnete im Europaparlament), Chan-jo Jun (Anwalt für IT-Recht) aber auch mit einem Team von Meta. Auf diese Weise bringt sie neben ihren eigenen Erfahrungen weitere Expertise in ihr Buch ein, ohne, dass es sich dabei nur um reine Quellenangaben handelt.

Neben dem Aufzeigen und der Erklärung einiger Hasskommentare und Diskriminierungserfahrungen geht die Autorin in ihrem Buch auch der Frage nach den Ursachen von Hasskommentaren in sozialen Medien nach. Sie versucht einige Lösungsansätze für die Zukunft zu finden und beschreibt, was ihrer Meinung nach getan werden muss und kann, um die digitale Welt für alle angenehmer zu gestalten. Außerdem wirft sie einen Blick auf die Dinge, die in dieser Richtung schon beschlossen wurden und inwiefern sie geholfen haben oder in Zukunft helfen könnten.

Man merkt, dass Frau Chebli das Thema sehr am Herzen liegt und sie ihr Anliegen gut vermitteln kann. Die klare Struktur des Buches ermöglicht es den Leser*innen, dem Inhalt gut zu folgen und die Problematik zu verstehen. Auch für Personen, die nicht von Hate Speech betroffen sind, wird schnell deutlich, welchen Auswirkungen diese Hasskommentare auf das Leben einer Person haben können, erst recht, wenn sich die digitale Gewalt in die analoge Welt überträgt und es dann zu körperlichen Übergriffen kommt.

Frau Chebli ist als migrantische Frau, die sich aus armen Verhältnissen in die Politik hochgearbeitet hat, von verschiedenen Arten der Diskriminierung betroffen, manchmal sogar von mehreren zur gleichen Zeit

Trotz des bisweilen schwer verdaulichen Themas liest sich das Buch flüssig und leicht. Es spricht viele verschiedene Aspekte an, wodurch es für eine breite Leserschaft interessant wird. Ihre politische Einstellung scheint bei solch einem persönlichen Buch natürlich etwas durch, doch es ist nicht auf (ihre) Politik fokussiert. Durch ihre Vorschläge für Veränderungen und ihre Ehrlichkeit in Bezug auf Ihren Umgang mit Hasskommentaren vermittelt ihr Buch einen gewissen Optimismus, was die Handhabung und die Bekämpfung von Hate Speech im digitalen Raum angeht. Das Buch ist nicht auf einen Leser*innenkreis beschränkt, im Gegenteil: Auch wenn jemand bisher nicht von Hate Speech betroffen war oder sich damit beschäftigt hat, ist das Buch sehr lesenswert, denn es vermittelt einen guten Einblick in ein nicht selten zu beobachtendes Internetphänomen. Und spätestens wenn der Hass aus der digitalen in die analoge Welt überschwappt, wird er für alle Mitglieder der Gesellschaft relevant und kann und sollte nicht mehr ignoriert werden.

Interview:

1. Warum sind, Ihrer Meinung nach, viele Staaten so zögerlich bzw. so spät dran, was eine gesetzliche Regelung bezüglich Hasskommentaren und Falschinformationen betrifft?

Da gibt es viele Gründe. Wir haben lange geschlafen und nicht gesehen, wie gefährlich Facebook, Google und Twitter sind für unsere Demokratien. Manche wollen sich auch nicht mit den US-Giganten anlegen.

2. Was sehen Sie als eine mögliche Lösung, um die Hasskommentare und Shitstorms einzuschränken? Seit geraumer Zeit gibt es ja zum Beispiel Diskussionen um eine Klarnamenpflicht oder eine Verschärfung der gesetzlichen Regelung. Halten Sie das für wirksame Lösungsansätze?

Ich war eine Zeit lang Verfechterin der Klarnamenpflicht. Heute sehe ich es etwas differenzierter, weil ich glaube, dass wir damit auch Menschen Teilhabe unmöglich machen. Es gibt andere Wege, an die Täter heranzukommen. Hier ist die Justiz gefragt. Die Bundesregierung plant, aktiv zu werden. Mit dem Gesetz gegen digitale Gewalt sollen Betroffene bei einer offensichtlichen Rechtsverletzung innerhalb weniger Tage herausfinden können, wer diese Inhalte verfasst hat. Es soll nach Einleitung des Auskunftsverfahrens vom Gericht zumindest eine Datenspeicherung angeordnet werden können. Ziel dieser Datenspeicherung ist es u.a., dass die gesicherten Daten in einem anschließenden Gerichtsverfahren als Beweismittel genutzt werden können, so heißt es im Bundesjustizministerium. Wenn dies tatsächlich so umgesetzt würde, wäre es ein großer Schritt im Kampf gegen Hate Speech. Auch das DSA, das nächstes Jahr in allen europäischen Mitgliedstaaten gelten soll, dient dazu, Social Media Plattformen stärker zu regulieren. Klar ist: das Netz ist kein rechtsfreier Raum.

Es war nie so einfach, für marginalisierte Gruppen, ihre Stimme hörbar zu machen. Soziale Medien haben eine
große positive Wirkungsmacht. Ohne Twitter und die sozialen Medien würden wir hier in Deutschland wahrscheinlich wenig mitbekommen von den Frauen und Männern, die im Iran für Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung kämpfen

3. Wie gehen nicht-migrantische Personen mit Ihren Aussagen bzw. Ihren Berichten über die Hasskommentare um? Gibt es eher positive/ bestärkende oder eher negative/relativierende Reaktionen?

Ich würde hier keinen Unterschied machen zwischen migrantischen und nicht migrantischen Menschen. Ich erlebe auch von weißen Menschen viel Solidarität, Partei- und gesellschaftsübergreifend. Männer wie Frauen stellen sich hinter mich. Aber die Solidarität könnte für alle Betroffenen noch stärker sein. Noch sind viele zu still, wenn sie sehen, dass Menschen im Netz Hass erleben. Wir müssen als Zivilgesellschaft insgesamt noch besser darin werden, Menschen, die von Hate Speech betroffen sind, beizustehen.

4. Inwiefern kann oder sollte man sich auf Shit- storms vorbereiten, wenn man eine Karriere als öffentliche Person anstrebt? Besonders auch im Hinblick auf die Mehrfachdiskriminierungen, von denen Sie betroffen waren und sind.

Vor allem Frauen, die eine politische Karriere anstreben, müssen damit rechnen, Zielscheibe von rechten Hetzern zu werden. Frauen des öffentlichen Lebens, die in Politik und Gesellschaft vermeintliche Männerdomänen erobern und dort sichtbar werden, stehen in einem besonderen Fokus. Sie sind überproportional oft von Hass und digitaler Gewalt betroffen und es ist auch belegt, dass die digitale Gewalt, die an Frauen gerichtet ist, häufiger rechtswidrig ist als die, die Männer betrifft, und dass der Hass gegen sie oft sexualisiert ist. Dabei sind Gewaltandrohungen ein beliebtes Instrument ebenso wie das Aberkennen von Qualifikation. Noch heftiger wird es für Frauen aus marginalisierten Gruppen, hier kommen Rassismus, Antisemitismus, Klassismus und andere menschenverachtende Ideologien hinzu. Allein auf Twitter wird alle 30 Sekunden eine Frau bedrängt, beleidigt oder bedroht.

5. Im Buch erzählen Sie, dass Sie Teresa Bücker durch einen Shitstorm kennengelernt haben, weil sie Ihnen währenddessen zur Seite stand. Haben Sie noch weitere für Sie wichtige Personen durch den Hass im Netz oder Ihren Kampf dagegen kennengelernt? Und wenn ja, hat Sie das auch in Ihrer Arbeit vorangebracht?

Ich habe in den sozialen Medien, vor allem auf Twitter, sehr viele Menschen kennen- und schätzen gelernt, die ich vielleicht ohne Twitter nie getroffen hätte. Wir haben Projekte auf den Weg gebracht, Petitionen gestartet, um Men- schen, die weniger hörbar sind, zu helfen. Wir haben Veranstaltungen geplant, ich lade immer mal wieder Frauen, die ich auch in den sozialen Medien kennengelernt habe, zu mir nach Hause ein, um im vertraulichen Rahmen über Politik und Gesellschaft zu sprechen. Das Vernetzen war ja zu Beginn von Facebook auch der Sinn dieses Netzwerkes. Menschen zusammenbringen, über Grenzen hinweg, das war ein Ziel.

6. In Ihrem Buch vertreten Sie die Meinung, dass Social Media nicht nur ein Ort der Shitstorms und des Hasses ist. Vielmehr sei es auch ein Ort, um diskriminierten Personen eine Stimme zu geben. Ist das trotz dem Hass möglich, den diese darauf- hin erleben könnten?

Es war nie so einfach, für marginalisierte Gruppen, ihre Stimme hörbar zu machen. Soziale Medien haben eine große positive Wirkungsmacht. Ohne Twitter und die sozialen Medien würden wir hier in Deutschland wahrscheinlich wenig mitbekommen von den Frauen und Männern, die im Iran für Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung kämpfen. Der Arabische Frühling wäre ohne Facebook nie so wirkmächtig geworden. Viele Familien, denen in Deutschland Abschiebung drohte, durften am Ende bleiben, weil sich Menschen in den sozialen Medien dagegengestellt und Kampagnen gestartet haben. Viele weitere, teilweise weltweite Protestbewegungen wie blacklivesmatter sind durch soziale Medien erst groß geworden. Die sozialen Netzwerke bergen eine gigantische demokratische Macht, aber auch ein gigantisches zerstörerisches Potential.

7. Wie könnte dafür gesorgt werden, dass die Zivilgesellschaft im digitalen Raum lauter und hörbarer wird? Oder sollte eher versucht werden, extreme Meinungen wieder an den Rand der öffentlichen Diskurse zu verschieben?

Wichtig wäre, dass wir damit aufhören die digitale Welt getrennt von der analogen zu denken. Beide Welten gehören zusammen. Schon jetzt tauscht sich die Hälfte der Menschheit im Schnitt zweieinhalb Stunden am Tag über die sozialen Medien aus. Und wir müssen aufhören, digitale Gewalt wie eine Bagatelle zu behandeln. Hass im Netz tötet. Ich würde mir wünschen, dass Menschen ihr Verhalten in den sozialen Medien reflektieren und erkennen, dass der Hass gegen Einzelne nicht allein die Betroffenen etwas angeht. Er geht uns alle etwas an. Es geht um UNSERE Demokratie, um unser Zusammenleben, um unser aller Sicherheit, um unser aller Leben. Mein Buch ist ein Aufruf an die Zivilgesellschaft, die Beobachterrolle zu verlassen. Wir müssen laut sein, einschreiten und Zivilcourage zeigen. Wenn auf der Straße jemand verprügelt wird, guckt man ja normalerweise auch nicht weg, sondern schreitet ein oder ruft zumindest die Polizei. Nicht ohne Grund gibt es den Straftatbestand der unterlassenen Hilfeleistung.

Vielen Dank an Frau Chebli für Ihre Zeit und die Beantwortung der Fragen.


1 CHEBLI, Sawsan (2023): LAUT – Warum Hate Speech echte Gewalt ist und wie wir sie stoppen können. 1. Auflage. S. 13. München: Wilhelm Goldmann Verlag


Marlene Nussbaum

Deutsche Islamwissenschaftlerin. Ihre Studium der Asienwissenschaften hat sie an der Universität Bonn absolviert und die Schwerpunkte ihrer Arbeit liegen vor allem bei den Lebensumständen von Frauen in Nordafrika und auf der arabischen Halbinsel. Einen besonderen Fokus legt sie hierbei auf medizinethische und reproduktive Themen.

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